Kinderbücher von Fee Walden und Robinia Huth

Humor

Lachen und Lächeln sind wichtig, um sich eine positive Lebenseinstellung zu bewahren und auch in schwierigen Zeiten innerlich stark zu bleiben. Deshalb schreiben wir auf dieser Seite immer wieder neue humorvolle Mini-Geschichten, Witze und lustige Anekdoten, mit denen Ihre Kinder und auch Sie hoffentlich viel Spaß haben.

1

Ein zielgenauer Fußballer

(Robinia Huth)

Auf dem Bolzplatz eines Wohngebiets spielen zwei Freunde Fußball. Vor Kurzem ist ein neuer Junge mit seiner Familie in die Nachbarschaft gezogen. Jetzt kommt er auf den Bolzplatz und sagt: „Hallo, ich bin Jan. Darf ich mitspielen?“ „Klar“, antwortet einer der beiden Freunde, „ich bin Paul und das ist Sven.“

Die drei Jungen spielen sich nun den Ball zu und schießen abwechselnd auf die Tore. Sven und Paul treffen mehrfach mitten ins Tor. Jan schießt aber immer gegen einen der Pfosten oder gegen die Latte. Er trifft kein einziges Mal die Mitte des Tores, doch er schießt auch kein einziges Mal am Tor vorbei. Sven und Paul fangen an zu lachen.

Sven sagt grinsend zu Jan: „Im Dribbeln bist du ja ganz gut, aber Tore schießen kannst du anscheinend nicht!“ Jan guckt verständnislos und fragt zurück: „Warum denkst du das?“ Jetzt sagt Paul lachend: „Na, weil du immer gegen den Pfosten oder gegen die Latte schießt. Der Ball muss ins Netz, weißt du das nicht?“ Jan guckt immer noch verständnislos und antwortet: „Warum muss der Ball denn immer ins Tor rein? Das ist doch viel zu einfach. Es ist doch viel schwieriger, den Torrahmen zu treffen!“ Sven meint: „Beim Fußball geht es nun mal darum, ins Tor zu schießen und nicht den Torrahmen zu treffen. Gib's zu, du kannst keine richtigen Tore schießen!“

Jan zuckt mit den Schultern, schnappt sich den Ball und schießt. Der Ball landet genau mittig im Tornetz. „Zufall!“, ruft Paul. Jan schießt noch zehnmal. Jedes Mal fliegt der Ball sicher mitten ins Tor. Sven und Paul gucken sich kopfschüttelnd an. Jan lacht: „Und jetzt versucht ihr mal, zehnmal nacheinander den Torrahmen zu treffen!“

Sven und Paul zögern, aber dann versucht Paul es. Er trifft dreimal ins Tornetz, sechsmal geht der Ball weit übers Tor hinweg und einmal schrammt er immerhin ein wenig am linken Pfosten entlang. Paul guckt verzweifelt. Sven versucht auch noch sein Glück. Er trifft einmal genau die Latte und einmal ins Netz, alle anderen Bälle landen im Gebüsch.

Jan muss sich ein Grinsen verkneifen und fragt: „Meint ihr jetzt immer noch, dass es schwieriger ist, ins Tor zu schießen, als den Rahmen zu treffen?“ Sven und Paul schütteln die Köpfe. „Ich kann euch das gern beibringen“, lächelt Jan. Paul meint kleinlaut: „Wir müssen erstmal noch üben, öfter ins Tor zu treffen. Das ist für uns genug Herausforderung. Aber schieß du ruhig weiter gegen den Torrahmen, wir lachen dich bestimmt nicht mehr aus!“

2

Ein Naturereignis

(Fee Walden)

Ein Mann parkt mit seinem Auto zu dicht an einem Baum. Beim Aussteigen schlägt die Autotür gegen den Baumstamm. „Aua“, sagt der Baum, „kannst du nicht besser aufpassen?“ Der Mann hört den Baum nicht, und selbst wenn er ihn hören würde, wäre ihm das egal. Er glaubt nicht daran, dass Bäume lebendige Wesen sind. Der Mann verlässt den Parkplatz und lässt sein Auto so nah an dem Baum stehen.

Natürlich ärgert sich der Baum darüber, weil ein Autoreifen auf seinen Wurzeln steht. Das tut dem armen Baum weh. Der Baum ist traurig und verzweifelt. Da landet eine muntere Vogelschar in der Krone des Baumes. Die Vögel sehen das Leid des Baumes und versuchen, ihn mit ihrem Gesang zu trösten. Einer der Vögel hat schließlich eine gute Idee und meint lachend: „Du, Baum, sollen wir das Auto mal so richtig schön vollkacken?“ Auch der Baum hat Humor und muss nun trotz seiner Schmerzen lachen. Er antwortet: „Oh, das ist eine tolle Idee. Das ist wirklich lieb von euch Vögeln. Oh ja, bitte tut das für mich!“

Begeistert machen die Vögel sich an die Arbeit. Schnell ist das Auto des unachtsamen, lieblosen Mannes von Vogelkot bedeckt. Von der eigentlichen Farbe des Autos ist nichts mehr zu erkennen. Der Baum und die Vögel lachen zufrieden und warten stillvergnügt auf die Rückkehr des dreisten Mannes.

Endlich kommt er zurück. Als er sein Auto sieht, schreit er wütend und entsetzt laut los: „Verdammte Vögel! Blöder Baum! Ich hasse die Natur!“ Dann reißt er die Autotür auf und schlägt sie dabei wieder gegen den Baum. Der Baum sagt wieder: „Aua!“ Sonst sagt er nichts. Die Vögel sind erbost, denn der Baum ist ihr Freund und sie selbst wurden ja auch beschimpft.

Geschlossen fliegt nun die Vogelschar über den Kopf des Mannes hinweg, der gerade dabei ist, in sein Auto einzusteigen. Eine ganze Salve Vogelkot prasselt auf den Mann herunter. Nun sieht er genauso schön dekoriert aus wie sein Auto. Der Mann flüchtet sich in sein Auto und fährt davon. Hier wird er wohl nie wieder parken! Der Baum und die Vögel jubeln. Ob der Mann etwas gelernt hat, ist aber zweifelhaft.

Eine unerfahrene junge Katze sitzt neugierig vor etwas, das sie für ein Mauseloch hält. Eine ältere Katze kommt dazu und fragt irritiert: „Was machst du da eigentlich Leichtsinniges?“ Die junge Katze fragt zurück: „Wieso leichtsinnig? Ich sitze doch hier
Eine Wühlmaus ist in einem unterirdischen Tunnelsystem unterwegs in Richtung Erdoberfläche. Da stößt sie auf einmal mit jemandem zusammen. „Aua!“, ruft sie und reibt sich den Kopf. Auch ihr Gegenüber hält sich die Nase, die von dem Zusammenstoß schmerzt.

3

Besuch in der Tonne

(Robinia Huth)

Ein älterer Herr wohnt in einem Einfamilienhaus. Jeden Mittwoch muss er morgens die Biomülltonne an die Straße stellen, damit die Müllabfuhr sie leeren kann. Als der ältere Herr die Tonne an diesem Morgen zur Straße ziehen will, hört er ein komisches Geräusch. Es klingt fast wie ein Stöhnen und der ältere Herr hört deutlich die Worte: „Oh nein, bitte nicht!“ Der Herr schaut sich um. Es ist niemand da. Er fängt an, die Tonne zur Straße zu ziehen. Da hört er es wieder: „Stopp, bitte nicht! Ich will nicht in die Müllabfuhr!“ Jetzt ist der Herr sich ganz sicher – da spricht jemand aus der Biotonne. Aber wer kann da drin sein? Die Tonne ist doch voll mit Biomüll.

Dem älteren Herrn ist ein wenig mulmig zumute. Er bleibt stehen und fragt: „Wer bist du und was machst du in meinem Biomüll?“ Eine Weile ist es still. Dann geht zögerlich der Deckel der Tonne einen Spalt auf. Zwei Augen schauen den älteren Herrn ängstlich an. Wer ist das? Langsam hebt sich der Deckel ein Stück höher. Nun sieht der Herr das ganze Gesicht, das aus der Tonne guckt. Es trägt eine schwarze Maske um die Augen und hat eine freche spitze Nase.

„Ein Waschbär!“, lacht der ältere Herr erstaunt und erleichtert. „Was machst du denn da und wie kommst du da rein?“, fragt er den Überraschungsgast in der Tonne. Der Waschbär antwortet: „Ich hatte Hunger. Du schmeißt immer so viel weg, was noch gut ist. Ich komme immer abends vorbei und hole mir etwas aus deiner Tonne. Du lässt ja immer den Deckel eine Weile offen, weil du von drin noch etwas holst. In der Zeit springe ich in die Tonne, schnappe mir etwas zu essen und springe wieder raus. Aber gestern habe ich es nicht rechtzeitig geschafft, wieder rauszuspringen. Ich war noch drin, als du den Deckel zugemacht hast. Ich habe gerufen, aber du hast mich nicht gehört. Und ich kann nicht gleichzeitig den Deckel aufmachen und springen. Deshalb war ich die ganze Nacht in der dunklen stickigen Tonne. Na ja, immerhin hatte ich genug zu essen. Aber jetzt möchte ich bitte raus und nicht von der Müllabfuhr abgeholt werden. Könntest du bitte den Deckel ganz aufmachen, damit ich rausspringen kann?“

Der ältere Herr ist verblüfft. „Entschuldige bitte, dass ich dich eingesperrt habe“, sagt er und klappt den Deckel der Tonne auf. „Alles gut“, antwortet der Waschbär erleichtert und springt aus der Tonne. Vor dem Herrn bleibt er stehen und sagt: „Du, ich wollte dich schon lange mal was fragen. Könntest du mir die Sachen, die du nicht mehr essen willst, vielleicht auf den Boden legen? Ich habe zwar nichts gegen Sport, aber es ist nicht so appetitlich, sich sein Essen aus der Mülltonne zu holen.“ Der ältere Herr lacht: „Klar, das kann ich gut verstehen! Ich stelle dir ab jetzt dein Abendbrot auf einem Teller vor die Tür.“ „Danke!“, ruft der Waschbär, „dann bis heute Abend!“

4

Schaumkuss-Schaden

(Fee Walden)

Tom ist Auszubildender in einem großen Supermarkt. Er hat sich nicht so direkt um diese Lehrstelle gerissen, denn Tom wollte eigentlich studieren. Da ihm aber die Musik mit seiner Rockband immer wichtiger war als die Schule, hat er sein Abitur nicht geschafft. Die Hauptsache für Tom ist aber sowieso die Musik. Oft komponiert er im Geiste schon den nächsten Song und ist während seiner Arbeit im Supermarkt nicht bei der Sache. Zu seinem Leidwesen muss Tom häufig auch Hilfsarbeiten machen. Da ist er ganz und gar nicht bei der Sache. Dann schweifen seine Gedanken sofort ab zu seinen Songs. Oft summt und singt Tom auch im Supermarkt. Das stört aber zum Glück niemanden. Im Gegenteil, einige Kunden finden es sogar unterhaltsam.

Heute soll Tom frische Ware in den Regalen aufstapeln. Eine Palette von Schaumküssen mit Schokoladenüberzug steht vor einem Regal bereit. Da Tom mal wieder in Gedanken seinen nächsten Song singt, ist er unaufmerksam und stößt einen Stapel Schaumkuss-Kartons von der Palette. Nun liegen viele Schaumküsse vollkommen zermatscht auf dem Boden des Supermarktes. Tom ist halb amüsiert und halb entsetzt. Schnell macht er mit seinem Handy ein Foto von dem Schaden. Das wäre eventuell ein richtig witziges CD-Cover. Aber was nun?

Tom weiß, dass er seinem Supermarktleiter sofort den Schaden melden muss, bevor der erste Kunde auf dem Matsch ausrutscht. Aber was soll Tom dem Chef bloß sagen? Außerdem muss er die Unfallstelle ja bewachen. Tom hat wie immer eine Idee. Mit seinem Handy ruft er seinen Chef im Büro des Supermarktes an. Tom findet es selbst komisch, was er sagt, aber er sagt tatsächlich: „Chef, wir haben einen Schaumkuss-Schaden!“ Der Chef ist ein humorvoller Mensch und muss lachen: „Meinen Sie damit, dass Sie selbst die ganzen Schaumküsse aufgegessen haben und nun mit Bauchschmerzen nach Hause gehen wollen, um Musik zu machen?“ Tom unterdrückt mit Mühe ein Lachen und sagt so ernst wie möglich: „Nein, Chef, ich habe tatsächlich nicht einen einzigen Schaumkuss gegessen, obwohl ich es gern getan hätte. Nein, ich meinte, dass die Schaumküsse selbst einen Schaden haben. Ich weiß nicht genau, wie das passieren konnte. Ich glaube, Sie müssen bei der Versicherung einen Schaumkuss-Schaden melden. Bitte kommen Sie schnell zu mir in den Gang mit den Schaumküssen, und bitte bringen Sie auch etwas zum Absperren mit!“

Wenig später erscheint der Chef amüsiert bei Tom und dem Schaumkuss-Schaden. Beim Anblick der zermatschten Schaumküsse bekommt der Chef einen Lachanfall. Das Bild auf dem Boden sieht wirklich zu komisch aus. Tom schaut seinen Chef aufmerksam an. So gelassen und humorvoll hat er ihn gar nicht eingeschätzt.

Zusammen sperren Tom und sein Chef nun den glitschigen Gang des Supermarktes ab. Dann sagt der Chef zu Toms Überraschung: „Komm, Tom, lass uns den Schaumkuss-Schaden gemeinsam aufräumen und sortieren, was wirklich schlecht ist. Viele der Schaumküsse in den Kartons, die nicht aufgeplatzt sind, haben den Sturz bestimmt gut überstanden. Die können wir nachher in der Kaffeepause zusammen essen. Die anderen Mitarbeiter freuen sich bestimmt. Das mit der Versicherung war eine gute Idee von dir.“ Zu Toms noch größerem Erstaunen fügt der Chef noch hinzu: „Du kannst mich auch duzen. Ich heiße übrigens auch Tom und ich spiele Gitarre. Ich habe als Auszubildender genauso angefangen wie du. Ich war mit meinen Gedanken auch immer bei meiner Musik. Du wirst bestimmt auch mal Chef. Aber vielleicht hast du ja Glück mit deiner Band und ihr werdet berühmt.“ Tom zeigt seinem Chef Tom das Foto, das er von dem Schaumkuss-Schaden gemacht hat. Prompt sagt der Chef lachend: „Das muss unbedingt ein CD-Cover werden, einfach genial!“

Inzwischen ist alles wieder schön sauber und aufgeräumt. Von dem Schaumkuss-Schaden ist nichts mehr zu sehen. In der Pause verspeisen viele glückliche Mitarbeiter die heil gebliebenen Überreste der verunglückten Schaumküsse und die beiden Toms erzählen sich von ihrer Musik.

Mehr zum Lachen gibt es bald!

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Bildnachweis für das Lama-Bild: Unsplash