Tom ist Auszubildender in einem großen Supermarkt. Er hat sich nicht so direkt um diese Lehrstelle gerissen, denn Tom wollte eigentlich studieren. Da ihm aber die Musik mit seiner Rockband immer wichtiger war als die Schule, hat er sein Abitur nicht geschafft. Die Hauptsache für Tom ist aber sowieso die Musik. Oft komponiert er im Geiste schon den nächsten Song und ist während seiner Arbeit im Supermarkt nicht bei der Sache.
Zu seinem Leidwesen muss Tom häufig auch Hilfsarbeiten machen. Da ist er ganz und gar nicht bei der Sache. Dann schweifen seine Gedanken sofort ab zu seinen Songs. Oft summt und singt Tom auch im Supermarkt. Das stört aber zum Glück niemanden. Im Gegenteil, einige Kunden finden es sogar unterhaltsam.
Heute soll Tom frische Ware in den Regalen aufstapeln. Eine Palette von Schaumküssen mit Schokoladenüberzug steht vor einem Regal bereit. Da Tom mal wieder in Gedanken seinen nächsten Song singt, ist er unaufmerksam und stößt einen Stapel Schaumkuss-Kartons von der Palette. Nun liegen viele Schaumküsse vollkommen zermatscht auf dem Boden des Supermarktes. Tom ist halb amüsiert und halb entsetzt. Schnell macht er mit seinem Handy ein Foto von dem Schaden. Das wäre eventuell ein richtig witziges CD-Cover. Aber was nun?
Tom weiß, dass er seinem Supermarktleiter sofort den Schaden melden muss, bevor der erste Kunde auf dem Matsch ausrutscht. Aber was soll Tom dem Chef bloß sagen? Außerdem muss er die Unfallstelle ja bewachen. Tom hat wie immer eine Idee. Mit seinem Handy ruft er seinen Chef im Büro des Supermarktes an. Tom findet es selbst komisch, was er sagt, aber er sagt tatsächlich: „Chef, wir haben einen Schaumkuss-Schaden!“
Der Chef ist ein humorvoller Mensch und muss lachen: „Meinen Sie damit, dass Sie selbst die ganzen Schaumküsse aufgegessen haben und nun mit Bauchschmerzen nach Hause gehen wollen, um Musik zu machen?“ Tom unterdrückt mit Mühe ein Lachen und sagt so ernst wie möglich: „Nein, Chef, ich habe tatsächlich nicht einen einzigen Schaumkuss gegessen, obwohl ich es gern getan hätte. Nein, ich meinte, dass die Schaumküsse selbst einen Schaden haben. Ich weiß nicht genau, wie das passieren konnte. Ich glaube, Sie müssen bei der Versicherung einen Schaumkuss-Schaden melden. Bitte kommen Sie schnell zu mir in den Gang mit den Schaumküssen, und bitte bringen Sie auch etwas zum Absperren mit!“
Wenig später erscheint der Chef amüsiert bei Tom und dem Schaumkuss-Schaden. Beim Anblick der zermatschten Schaumküsse bekommt der Chef einen Lachanfall. Das Bild auf dem Boden sieht wirklich zu komisch aus. Tom schaut seinen Chef aufmerksam an. So gelassen und humorvoll hat er ihn gar nicht eingeschätzt.
Zusammen sperren Tom und sein Chef nun den glitschigen Gang des Supermarktes ab. Dann sagt der Chef zu Toms Überraschung: „Komm, Tom, lass uns den Schaumkuss-Schaden gemeinsam aufräumen und sortieren, was wirklich schlecht ist. Viele der Schaumküsse in den Kartons, die nicht aufgeplatzt sind, haben den Sturz bestimmt gut überstanden. Die können wir nachher in der Kaffeepause zusammen essen. Die anderen Mitarbeiter freuen sich bestimmt. Das mit der Versicherung war eine gute Idee von dir.“
Zu Toms noch größerem Erstaunen fügt der Chef noch hinzu: „Du kannst mich auch duzen. Ich heiße übrigens auch Tom und ich spiele Gitarre. Ich habe als Auszubildender genauso angefangen wie du. Ich war mit meinen Gedanken auch immer bei meiner Musik. Du wirst bestimmt auch mal Chef. Aber vielleicht hast du ja Glück mit deiner Band und ihr werdet berühmt.“ Tom zeigt seinem Chef Tom das Foto, das er von dem Schaumkuss-Schaden gemacht hat. Prompt sagt der Chef lachend: „Das muss unbedingt ein CD-Cover werden, einfach genial!“
Inzwischen ist alles wieder schön sauber und aufgeräumt. Von dem Schaumkuss-Schaden ist nichts mehr zu sehen. In der Pause verspeisen viele glückliche Mitarbeiter die heil gebliebenen Überreste der verunglückten Schaumküsse und die beiden Toms erzählen sich von ihrer Musik.